Hundeliebe: So war das eigentlich nicht geplant
Zur Blogparade von miDoggy
Jetzt ist es schon fünf Jahre her, dass wir uns kennengelernt haben. Und ich muss sagen: So war das eigentlich nicht geplant, Kleiner. Du warst so nicht geplant.
Vielleicht haben sich einige Leser schon gefragt, warum man eigentlich als Studentin gleich zwei Hunde hat. Davon einer, der, sagen wir mal, besonderen Förderungsbedarf hat.
Und dann kann es eben auch anders kommen. Dinge laufen nicht immer so, wie man möchte. Nach der Trennung meiner Eltern haben sich die Umstände geändert. Mein Vater ist Vollzeit berufstätig und du bist kein Hund, der den ganzen Tag alleine bleibt. Selbst wenn es zeitlich machbar wäre: Du bist nicht der richtige Hund für meinen Vater und er nicht der richtige Mensch für dich. Meine Mutter hat Pläne, Dinge, die sie nun endlich erleben möchte, verständlicherweise. In denen ist ein Rabaukenhund nicht vorgesehen. Ihr neuer Freund hat Tinnitus. Jetzt bist du kein Dauerkläffer. Aber wenn du bellst, dann richtig. Jedes Mal so eine Art Explosion. Auch nicht optimal.
Es war nicht geplant, dass du mich so brauchen würdest, Kleiner. Es war nicht geplant, dass ich dich so brauchen würde.
Aus irgendeinem Grund hast du dich für mich entschieden. In der ersten Zeit bei uns zu Hause hast du dich an mich gehängt, nicht an jemand anderen. Wenn ich dich an der Leine habe, bist du entspannter, „braver“ als bei allen anderen. Du scheinst nicht zu merken, wie unsicher ich eigentlich bin. Spiele ich dir Selbstbewusstsein vor, glaubst du mir. Allein dafür liebe ich dich.
Nein, so war das nicht geplant, Kleiner. Dass ich mein ganzes Leben um dich herum organisieren muss. Dass du mich so glücklich machst. Dass ich glaube, nie mehr auf dich verzichten zu können.
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19 Kommentare
JanJan
Eine wunderschöne Liebeserklärung ♥
Schätersky und Frauchen
Danke 🙂
Isabella mit Damon und Cara
Das hast Du wirklich schön geschrieben … und mir ist dabei etwas eingefallen, was sinngemäß sagt: „man bekommt nicht den Hund den man will, sondern den, den man braucht“. So ist es wohl bei euch gewesen – ungeplant und doch richtig.
Liebe Grüße,
Isabella mit Damon und Cara
Schätersky und Frauchen
Danke. Dieser Satz trifft es ziemlich gut. 🙂
Liebe Grüße,
Nora mit Mia und Kalle
dreipunktecharlie
Wow. Wunderschön. Herz-erwärmend. Ich habe ein Tränchen verdrückt.
Schätersky und Frauchen
Vielen Dank. Das freut mich. 🙂
Socke- nHalterin
Das liest sich wunderbar. Es ist schön, dass sich alles zum Guten gewendet hat. Vielleicht war es Schicksal und sollte genau so kommen…..
Viele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Schätersky und Frauchen
Danke. Ja, ich bin auf jeden Fall froh, dass es so gekommen ist. 🙂
Viele liebe Grüße,
Nora mit Mia und Kalle
rubakido
Hallo ihr Lieben,
Danke für die wundervollen Liebeserklärung. Wirklich wunderbar geschrieben!
Liebe Grüße,
Doxa mit Hayley und Darida
Schätersky und Frauchen
Danke. Ich freue mich, dass es euch gefällt. 🙂
Liebe Grüße,
Nora mit Mia und Kalle
Melinda
Ein schöner Text!
Ich bin auch Studentin und meine kleine zottelige Rumänin bringt unerwartet eine ganze Menge Angst und Arbeit mit.
Ich habe mich zuerst komplett überfordert gefühlt und viele hatten auch Skepsis.
Aber deine Zeilen sprechen mir genau aus dem Herzen und es war irgendwie ungeplant aber doch vollkommen richtig.
– Melinda und Suri
Schätersky und Frauchen
Danke und sorry, dass die Antwort so lange gedauert hat. Ich war im Urlaub und die Internetverbindung dort echt mies. 🙂
Wie schön, dass es dir ähnlich geht wie mir!
Herzliche Grüße,
Nora mit Mia und Kalle
Wohlstandshund
Wow, krasse Geschichte und ein wunderbares Bekenntnis zu Kalle. Normalerweise sind es ja eigentlich immer die Eltern, die einen rausboxen, wenn man sich übernommen hat, das Leben mal unverhofft zuschlägt und man nicht mehr weiter weiß – in dem Fall mit dem Hund. Aber bei euch war es wohl irgendwie umgekehrt. Du kannst stolz auf dich sein, finde ich.
Liebe Grüße,
Diana
Schätersky und Frauchen
Vielen Dank! Ich weiß, dass meine Eltern mir auch helfen würden, wenn ich in Schwierigkeiten wäre. 🙂
Liebe Grüße,
Nora
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Ruth
Wunderschön, eine Liebeserklärung an einen Seelenhund. Ich wusste nach zwei Sätzen, dass diese Zeilen auch von mir kommen könnten, als Liebeserklärung für meinen geliebten Seelenhund Timmy, einen sehr besonderen Border Collie, der mit 13 Monaten aus dem Tierheim zu uns kam, verstört und verängstigt, aber wunderschön und mit einem Herzen aus Gold! Seine Vorbesitzer hatten sich etwas anderes erhofft, als er mit 6 Wochen zu ihnen kam, ihn als Erziehungsmaßnahme mit 8 Monaten kastrieren lassen, sich nicht adäquat mit hm beschäftigt und zu guter letzt aus Überforderung ins Tierheim gebracht. Wir hatten zwei Wochen zuvor einen Herzrnshund durch Krebs verloren und wollten seine Sachen spenden, sicherlich erstmal keinen neuen Hund. Doch da stand Timmy und rührte mein Herz. Zwei Wochen später zog er bei uns ein – der angebliche junge gesunde Rassehund – und mit ihm seine massive Schilddrüsenerkrankung, seine sehr schmerzhafte Wirbelsäulenanomalie und seine Angstzustände. Alle Menschen unseres Haushaltes wurden von ihm in Angstattacken gebissen. War er „normal“ uns in seinem geschützten Umfeld mit seinen geliebten Menschen, dann war er ein Seelchen, empatisch, verschmust, liebenswert – kurz ein Goldschatz. Er entwickelte sich bei uns toll, wurde auf diverse Medikamente eingestellt, die die ganze Familie nach Uhr leben ließen, bis es Anfang 2018 zu immer stärkeren Schmerz – und Angstattacken kam, die es ihm unmöglich machten, so weiterzuleben. Er verkroch sich nur noch, vertrug seine vielen verschiedenen Medikamente nicht mehr. Es war ein Jammer, den einst trotz aller Baustellen so witzigen und lebensfrohen Hund so zu sehen. Ende April haben wir den gut drei Jahre dauernden Kampf gegen seine Dämonen verloren und unseren geliebten Seelenhund mit gerade einmal vier Jahren über die Regenbogenbrücke gehen lassen müssen. Er war etwas ganz Besonderes, der uns Vieles gelehrt hat , wir werden ihn nie vergessen. Euch wünsche ich ein Happy End, wie es uns nicht vergönnt war. Genießt jeden Tag gemeinsam, als wäre es euer Letzter. Alles Gute für euch!
Kalle
Das tut mir sehr leid, dass ihr euren Seelenhund schon so früh gehen lassen musstet. Irgendwie scheinen es oft die besonderen (andere Leute würden sagen: problematischen) Hunde zu sein, die uns so sehr berühren, von denen wir so viel lernen können. Danke für deine Geschichte!
Herzliche Grüße,
Nora mit Mia und Kalle
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